FSG: Projekt „Alt und jung“ besucht die Ausstellung „Sehnsuchtsjahre“

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Auf dem Display ihrer Smartphones Nachrichten in Jetztzeit, schnell noch ein Foto mit dem Handy. Und dann: Über ein halbes Jahrhundert zurück in die sechziger Jahre, in eine für junge Leute ferne Welt. Die 12 und 13 Jahre alten Schülerinnen und Schüler des Franz-Stock-Gymnasiums erkundeten am 10.02.2014 im Arnsberger Sauerlandmuseum die Ausstellung „Sehnsuchtsjahre“, Leben und Wohnen vor mehr als einem halben Jahrhundert.

Ein Artikel von Uwe Künkenrenken und Heinz Koerdt

Sachkundige Begleiter waren Seniorinnen und Senioren zwischen 70 und 77 Jahren, Aktive aus der Initiative „Patenschaften von Mensch zu Mensch“, der Fachstelle „Zukunft Alter“ der Stadt Arnsberg. Sie berichteten über ihren Alltag in den „Sehnsuchtsjahren“. Die Ausstellungsstücke ließen bei ihnen ernste, lustige und tragische Erinnerungen und Erlebnisse aus der Nachkriegszeit und den „Wirtschaftswunder-Jahren“ lebendig werden.

So wurden im Tante-Emma-Laden Mehl, Zucker, Salz und Haferflocken aus großen Schubladen in Tüten gefüllt, gewogen und nach Gewicht abgerechnet. Verpackte Ware war kaum vorhanden. Die freundlichen Ladenbesitzer erfreuten die Kinder stets mit einem Griff in das große „Klümpkes-Glas“ (Bonbon-Glas).

Zur Dekoration in den Geschäften gehörten auch schon damals große Emaille-Reklame-Schilder. Einige der Markenartikel gibt es heute noch, entdeckten die Schüler, allerdings waren die Preise deutlich niedriger. Gleiches gilt für den Kiosk gegenüber, die Zeitung mit den großen Buchstaben schrieb für einen „Groschen“ Sensationen und Klatsch aus aller Welt.

Besonderes Interesse der Schülerinnen und Schüler fanden die Wählscheiben früherer Telefone. Das musste ausprobiert werden. Leider gab es im Museum „keinen Anschluss unter dieser Nummer“. Dafür ließen die aus den alten „Dampfradios“ dröhnenden Rock‘n Roll-Rhythmen die Beine zucken. Ein paar Tanzschritte lockerten die Glieder. Die Radioreportage des legendären Sportreporters Herbert Zimmermann über das „Wunder von Bern“, das Fußballspiel um die Weltmeisterschaft 1954, das die deutsche Nationalmannschaft gegen Ungarn mit 3:2 gewann, zog die Schüler ebenso in ihren Bann, wie die damaligen technischen Geräte, wie Waschmaschinen, Walzenmangeln zum Wringen der Wäsche, Elektrorasierer und monströse Hauben für die Dauerwellenfrisuren der Damen.

Lea Schüttelhöfer aus der Klasse 7b berichtet von ihren Eindrücken: „Wir hatten sehr viel Spaß. In kleinen Gruppen haben wir die Ausstellung erkundet. Die Senioren, die wir in den vorherigen Stunden kennengelernt hatten, haben uns begleitet. Wir fanden die Ausstellung sehr interessant. Durch die persönlichen Erfahrungen unserer Begleiter konnten wir besser verstehen und nachvollziehen, wie das Leben in der damaligen Zeit war. Sie haben uns z.B. erzählt, dass bei der Fußball-WM die Eisdielen überfüllt waren, da man ja selbst keinen Fernseher hatte.“

Die Seniorinnen und Senioren der Gruppe „Patenschaften von Mensch zu Mensch“ begleiten die Schüler aus den Klassen 7 in den kommenden Wochen mit dem Projekt „Jung und Alt“ weiter. Dieses Miteinander der Generationen macht allen Beteiligten viel Freude, erweitert den Horizont und stärkt die Kontakte zwischen den Generationen.

Ein Artikel von Uwe Künkenrenken und Heinz Koerdt

Eine Vorstellung des Projektes “Alt und jung” finden Sie hier.

Im Folgenden finden Sie hier einige Eindrücke:

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