Eine Woche im MINT-Camp: “Das hat meinen Berufswunsch beeinflusst“

eine-woche-im-mint-camp

Die Schülerin Wenyi Xie des Franz-Stock-Gymnasiums besuchte eine Schülerakademie und berichtet hier über Ihre Erfahrungen:

Das MINT-Camp 2013
Ein Bericht von Wenyi Xie

MINT-Camps werden von dem MINT-EC Verein organisiert und gefördert, um Schülerinnen und Schüler im MINT-Bereich zu fördern. Ich bin sehr dankbar, dass Frau Dr. Peters, die Koordinatorin des MINT-Bereichs am FSG, mich darauf aufmerksam gemacht hat, mich bei der MINT-Excellence-Akademie, zu bewerben. Diese fand vom 09.09 bis zum 15.09.2013, in Zusammenarbeit mit dem Max-Delbrück-Center für molekulare Biologie (MDC) und dem Museum für Naturkunde (MfN), in Berlin statt. Das Thema der Akademie war Genetik und die DNA.

Eines muss ich schon vorweg nehmen: es war eine wirklich aufregende und tolle Woche!

Der Start
Bereits am ersten Tag nach der Ankunft im Hostel und einem kurzen Plenum fuhren wir in zwei Gruppen in das MDC bzw. in das MfN. Ich wurde dem MDC zugeteilt, wo eine Führung durch das Institut war. In den nächsten Tagen bekamen wir eine Sicherheitseinweisung und arbeiteten in den Laboren, zu denen wir aufgrund unserer Motivationsschreiben zugeteilt wurden. Ich wirkte in der Arbeitsgruppe AG Bader mit, die von Prof. Dr. Michael Bader geleitet wurde und sich mit der Wirkung von Peptidproteinen und -hormonen beschäftigt. Unter der Betreuung von Lisa Mallis, die u.a. zuständig für die Historik ist, lernte ich die alltäglichen Methoden im Labor, wie z.B. PCR und Gelelektrophoresen, kennen.

eine-woche-im-mint-camp2

Zu dem Projekt „Gelbe Tiere“ untersuchte ich isolierte DNA-Proben von natürlich erkrankten Ratten und führte zunächst eine PCR (Polymerasekettenreaktion) durch, um die Gene, die für das Erkranken der Ratten verantwortlich sein könnten, zu replizieren.

eine-woche-im-mint-camp3

Fehlschläge gehören zum Alltag eines Wissenschaftlers
Durch eine Gelelektrophorese sollten diese Gene sichtbar gemacht werden und mögliche Mängel festgestellt werden. Außerdem untersuchten wir, ob die Proteine, die die Gene codieren, vorhanden waren und wendeten weitere Methoden, wie die SDS-PAGE (SDS-Polyacrylamide gel elektophoresis) und einen Western Blot an, um die Proteine elektrophoresisch aufzutrennen und anschließend auf einen geeigneten Träger (z.B. einer Membran) zu übertragen. Durch das Markieren mit Fluoreszenz-Antikörpern sollten die Proteine unter UV-Licht sichtbar gemacht werden.

Dies war leider nicht sehr erfolgreich, da weder die Gene, noch die Proteine gut sichtbar waren, doch Fehlschläge gehören zu dem Alltag eines Wissenschaftlers dazu. Insbesondere in der Forschung müsse man gut mit Misserfolgen umgehen können. Diese Erfahrung hilft mir auch im Alltag weiter. Am Ende der Laborarbeiten erstellte jeder von uns ein Poster von unseren Arbeitsergebnissen.

Präsentation unserer Ergebnisse
Ein Highlight war der nationale „60 Jahre DNA“ Kongress, an dem wir an den nächsten zwei Tagen (Do,Fr.) teilnahmen. Dort fanden viele Vorträge über die Geschichte der DNA, Gentechnik, bis hin zur Kriminalistik und Evolution statt, durch die wir sehr viel lernten. Besonders interessant fand ich den Vortrag von Prof. Eckard Wimmer über die Entdeckung der DNA. Auf dem Kongress wurden auch unsere Poster ausgestellt, die wir Interessenten vorstellten.

eine-woche-im-mint-camp4
Neben dem Wissenschaftlichen gehörten auch eine Führung durch ein Computerspielmuseum und ein gemeinsames Abendessen bei Frau Dr. Niki Sarantidou, der Geschäftsführerin von Mint-EC, zu einem abwechslungsreichem Programm. Beim Plenum im Hostel lernten wir uns gegenseitig besser kennen.

Neben dem Programm der Akademie durften wir auch abends individuell etwas unternehmen. So gingen wir fast jeden Abend aus dem Hostel und haben die Stadt besichtigt, oder etwas unternommen. Später ging der Spaß immer noch in den Zimmern z. B. mit Gesellschaftsspielen weiter. Dementsprechend waren Freundschaften schnell geknüpft. „Früh schlafen gehen“ war also nahezu unmöglich.

Fazit: Mein Berufswunsch wurde beeinflusst
Mein Fazit: Das MINT-Camp war eine sehr gute Möglichkeit, den Alltag von Wissenschaftlern und Laborarbeiten kennenzulernen, denn ich hatte die Chance, selber praktische Labormethoden durchzuführen. Natürlich habe ich sehr viel gelernt und bin sehr fasziniert von der Arbeit im Labor. Dies hat auch meinen Berufswunsch beeinflusst. Ich hatte sehr viel Spaß und habe viele neue Freunde gewonnen. Diese spannende Woche und die Menge an Erfahrungen, die wir gemeinsam gemacht haben, werde ich nicht so schnell vergessen. Das war bestimmt nicht mein letztes MINT-Camp!

MINT-Camp-Teilnahme beeinflusst Berufswunsch von FSG-Schülerin
Neheim. Wenyi Xie ist Schülerin des Arnsberger Franz-Stock-Gymnasiums. Sie besuchte jetzt für eine Woche eine Schülerakademie. Ihr so genanntes MINT-Camp hatte Genetik und die DNA als Thema. Die Teilnahme hat den Berufswunsch der Schülerin beeinflusst.

Lesen Sie hier den Artikel in der WAZ