Schulkonferenz stimmt für mehr Flexibilität bei der Betreuung

Die Schulkonferenz des Franz-Stock-Gymnasiums hat sich mit breiter Mehrheit am 30.01.2018 dafür ausgesprochen das Franz-Stock-Gymnasium ab dem nächsten Schuljahr im Halbtagsbetrieb mit Übermittagsbetreuung zu organisieren.

Das Ministerium für Schule und Bildung hat bereits im letzten Jahr wichtige Rahmenbedingungen für die Umstellung auf G9 bekanntgegeben: “Nach derzeitigem Stand sind für die Sekundarstufe I des neunjährigen Gymnasiums wie an den anderen Schulformen auch insgesamt 188 Wochenstunden vorgesehen. Davon sind acht Stunden nicht für alle Schülerinnen und Schüler verbindlich. G9 wird zukünftig mit 180 verbindlichen Stunden auch als Halbtagsangebot möglich sein – so wie es der Koalitionsvertrag vorsieht. Unabhängig davon können Gymnasien aber auch weiterhin als Ganztagsschulen geführt werden.” (Hervorhebung nicht im Original, lesen Sie hier mehr über die Planungen zu G9) Am Franz-Stock-Gymnasium haben die Mitwirkungsgremien breit diskutiert, ob die Schülerinnen und Schüler zukünftig weiter im gebundenen Ganztag (d. h. mindestens drei Langtage) oder im Halbtag unterrichtet werden sollen. Eine breite Mehrheit der Wahlberechtigten entschied sich für den Halbtag.

“Wir versprechen uns von der Umstellung vor allem mehr Flexibilität.” erklärt der Schulleiter Dr. Andreas Pallack. “Ganztagsangebote sind für viele Schülerinnen und Schüler hervorragend geeignet. Vor allem in den Klassen 5 und 6 werden diese sehr gut angenommen. Das möchten wir durch eine gute Übermittagsbetreuung erhalten – allerdings als Wahlangebot. Mit der Vorgabe von 180 verbindlichen Wochenstunden, also 30 Stunden pro Woche pro Schuljahr, wurde die Voraussetzung für eine Flexibilisierung geschaffen.”

Die nicht verbindlichen acht Stunden, die weiterhin im Nachmittagsbereich liegen, werden zur Stärkung des Schul-Profils, also für den bilingualen Zweig und für MINT-Angebote, sowie für Wahlangebote zur Förderung und Forderung von Schülerinnen und Schülern verwendet.

Kindern und Jugendlichen Freiräume zurückzugeben ist eine der Grundideen der Umstellung auf G9. Ministerin Yvonne Gebauer führt dazu in einem Interview mit den Westfälischen Nachrichten aus: “Das ist in der Diskussion um G8 und G9 deutlich geworden. Es fehlt Zeit. Zeit für individuelle Entwicklung oder auch mal „nichts“ zu tun. Weder von der Schule gefordert zu sein, noch von der Familie. Kinder brauchen auch Freiräume und kein durchgetaktetes Leben. Einfach mal eine Stunde ohne Programm, ohne Vorgabe. Statt Fremdsprachen üben oder zum Training gehen, mal eine Stunde Lego spielen, Hörspiele hören und in Träumen versinken. Das kann Schulpolitik nicht festlegen, aber durch richtige Rahmenbedingungen, wie jetzt bei der Umstellung auf G9, unterstützen. Gefragt sind hier aber auch die Eltern.” (lesen Sie hier das ganze Interview)

Über die Umstellung entscheidet der Rat der Stadt Arnsberg sowie die Bezirksregierung Arnsberg. Im Falle der Zustimmung wird der nächste Jahrgang 5 im Halbtag mit optionaler Übermittagsbetreuung unterrichtet. Alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 9, die nach den G8-Vorgaben unterrichtet werden, verblieben bis zum Ende der Sekundarstufe I im gebundenen Ganztag – die Änderung würde also stufenweise umgesetzt.