Zum 70. Jahrestag des „D-Days“ (Anfang der Befreiung Frankreichs durch die Alliierten) am 06. Juni und am 08. Juni wurden in Bayeux zwei Glocken geweiht, die für den Frieden zwischen den Nationen stehen, aber auch für die Versöhnung, gerade auch zwischen Deutschland und Frankreich. Als Stellvertreter Deutschlands haben Lukas Berting und seine Familie sowie die stellvertretende Vorsitzende des Franz-Stock-Komitees, Frau Margreth Dennemark, teilgenommen.
Ein Bericht von Lukas Berting
Die erste Glocke ist nach der Heiligen Edith Stein benannt, und heißt “Therese Benedicte”, die für den europäischen Frieden steht. Für diese Glocke gibt es auch neuen Paten von den Alliierten und Deutschland, die zusammen für den heutigen Frieden stehen sollen: Gabrielle (Kanada), Louis (Frankreich), Synne-Marie (Norwegen), Jan (Polen), Audrey (Belgien), Sperry (USA), Lukas (Deutschland – ehemaliger Schüler am FSG) sowie Ocèane (Niederlande) und Königin Elisabeth II. (England), die leider nicht an der Glockenweihe teilnehmen konnten, wobei Prinz Charles und seine Ehefrau Camilla die britische Königin vertreten haben.
Namenspatronen für die zweite Glocke sind Rosa Stein, Ediths Schwester, und Franz Stock, ihr Name ist “Rose- Francoise”.
Der Henkel der Glocke stellt die vier Elemente dar: Feuer, Wasser, Erde und Luft. Dies steht für die Verschiedenheit und Vielfalt der Menschheit.
Auf der Vorderseite sieht man Edith Stein selber, darüber ein Buch, als Zeichen für die Philosophin, woraus Seiten des “Wohlwollens, des Friedens, der Freiheit, der Liebe, und des Respektes” vom “Wind der Freiheit” wehen.Die Glocke von 2014 zeigt ein glänzendes Europa glänzt, einen Olivenbaum, der gut gedeiht, und die Friedenstaube mit einem Olivenzweig im Schnabel.
Auf der Rückseite sieht man einen Olivenzweig und die europäischen Sterne für den Frieden und die Einheit Europas, darunter umarmt sich eine Reihe von Personen, die für die ganze Welt stehen sollen.
Am 08. Juni wurde dann die Franz Stock- und Rosa Stein-Glocke eingeweiht.
Auf dieser Glocke ist die ganze Welt abgebildet, dazu Friedenstauben, und ein Olivenbaum, sowie viele Menschen, die sich gegenseitig in den Arm nehmen.
Darunter ein Zitat von Franz Stock in Französisch, Englisch und Deutsch, das ausgesprochen gut zum Frieden passt: “In den Augen Gottes gibt es weder Engländer, noch Franzosen, noch Deutsche, es gibt nur Christen oder ganz einfach Menschen.”
Die Paten der Edith Stein Glocke (2. v.l.: Lukas Berting, ehemaliger Schüler des Franz-Stock-Gymnasiums) mit Ausnahme von Ocèane und Königin Elisabeth II.
Dazu passt auch ein Erlebnis, das wir auf dem deutschen Soldatenfriedhof hatten:
Uns sprach ein Mann aus Polen an, der mit seinem Sohn dort war.
Wir unterhielten uns über Europa und den Frieden.
Als er hörte, dass wir Deutsche sind, erzählte er uns, dass ihn jemand angesprochen hat und gefragt hat, wie er über Deutschland denke (wegen des 2. Weltkriegs und Deutschlands Überfall auf Polen).
Er antwortete, dass es gar keine Frage ist, denn wir sind Freunde.
Dies war für mich ein äußerst berührender Moment.
Aufregend für mich als Pate waren auch die vielen Begegnungen mit Franzosen, Amerikanern und Menschen anderer Nationalitäten. Besonders toll fand ich ein Picknick am Omaha Beach, wo die Amerikaner landeten.
Es gab mehrere lange Tische, an denen gemeinsam gegessen wurde, dazu Musik und man unterhielt sich mit ganz unterschiedlichen Personen in verschiedenen Sprachen und hatte Spaß.
Picknick am Omaha-Beach in Sant Laurent sur Mer
Die Kathedrale von Bayeux
Moritz Berting (6b) mit einem Veteran des D-Day auf dem Weg von der Kathedrale zum Britischen Soldatenfriedhof
Feierlichkeiten auf dem Britischen Soldatenfriedhof in Bayeux mit der königlichen Familie und Politikern Frankreichs und Großbritanniens
Ein Bericht von Lukas Berting