FSG: Das Mathefon: Wie aus Smartphones Lernwerkzeuge wurden

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Mathematiklehrerin Sandra Schmidt (2. v.r.) hat aus der Not eine Tugend gemacht: Statt sich in Listen für den Computerraum einzutragen, um ab und zu Mathematiksoftware zu nutzen, wurde sie kreativ: „Es gibt kostenlose Software für Handys, die für unsere Zwecke vollkommen ausreicht.“ erklärt Sandra Schmidt.

Die Schüler Christofer Bingerer, Ceren Arac, André Hackmann, Furkan Mutlu und Moritz Voßbeck demonstrierten dem Schulleiter Dr. Andreas Pallack die Möglichkeiten der Software. Der war vom Engagement der Lehrerin und der Begeisterung der Schüler sehr angetan.

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Der Lehrplan Mathematik gibt vor, dass die Schülerinnen und Schüler Funktionenplotter einsetzen sollen. „Am Besten ist es jedoch, wenn man dieses Werkzeug jederzeit verfügbar hat. Das ist auch der Grund, warum das Ministerium erlassen hat, dass ab nächstem Schuljahr jeder Schüler in der Oberstufe einen graphikfähigen Taschenrechner haben muss“, erklärt Andreas Pallack, Schulleiter am FSG und selbst Mathematiklehrer.

Sandra Schmidt berichtet über ihre Erfahrungen: „Zu Beginn waren die Schülerinnen und Schüler eher skeptisch, da es an unserer Schule ein striktes Handy-Verbot gibt und sie den Nutzen nicht sahen. Allerdings dürfen Lehrer den gezielten Einsatz erlauben. Wir haben dann Regeln vereinbart, da so ein Handy im Unterricht natürlich auch ablenken kann. Die Befehle und die Bedienung der Software konnte schnell gelernt werden – mittlerweile empfinden die Lernenden den Einsatz als hilfreich, da man das Gerät immer dabei hat und eben nicht darauf angewiesen ist sich Tage oder auch Wochen vorher für den Computerraum anzumelden. Darüber hinaus habe ich auch eine deutliche Motivationssteigerung wahrgenommen.“

Dr. Pallack: „Dieses Projekt war ein erster kleiner Pilot – ich verfolge damit eine andere, allgemeinpädagogische Frage: Digitale Medien gehören für Schüler zum Leben. Dem kann sich Schule nicht verschließen. Man braucht eine angemessene Medienbildung. Der von Herstellern vorgegebene Takt ist jedoch hoch. Die Schule darf dem einerseits nicht hinterherlaufen – andererseits ist Technik nur einer von vielen Aspekten, die in der Schule eine Rolle spielen und allein aus Kostengründen kann man nicht immer das Aktuellste haben. Die Geräte von Schülerinnen und Schülern einzusetzen hat den Vorteil, dass man automatisch „up to date“ ist – allerdings birgt so ein Vorgehen auch Gefahren. Es kommt auf den richtigen Umgang mit den digitalen Medien an. Ich habe mich im Unterricht von Frau Schmidt von dem Potenzial der Idee überzeugt und denke, dass uns die Ergebnisse dieses Projektes einen Schritt weiterbringen.“ Man darf also auf weitere Berichte, auch aus anderen Fächern, gespannt sein.