Hannah Sperling, Schülersprecherin des FSG, berichtet von einem Ausflug nach Bochum. Dort wurde nicht nur die Ausstellung zu Franz Stock, auf der auch Kunstwerke unserer Schülerinnen und Schüler gezeigt werden, eröffnet, sondern es gab auch die Möglichkeit, mit einer Zeitzeugin zu sprechen:
“Franz Stock – er ist der Namensträger unserer Schule, seinem Namen begegnen wir jeden Tag. Doch wer war dieser Mann?
Aus dem Geschichtsunterricht oder vom Hörensagen wissen wir, dass er ein katholischer Priester aus Neheim war. Während des 2. Weltkriegs kümmerte er sich als Seelsorger um die größtenteils unschuldig zum Tode verurteilten Gefangenen in den Pariser Gefängnissen, deren Hinrichtungen er oftmals beiwohnen musste. Während dieser Zeit wurde er mit sehr viel Leid konfrontiert, verbarg jedoch sein eigenes, um den Gefangenen in einer so unmenschlichen Situation zumindest einen Funken an Menschlichkeit vermitteln zu können. Sein eigenes Wohlbefinden war ihm nicht wichtig. Im Alter von nur 43 Jahren starb Franz Stock schließlich an den Folgen von körperlicher und seelischer Erschöpfung.
Sein Beispiel hat uns allen gezeigt, wie wichtig es ist, über Nationalität und Besonderheiten unserer Mitmenschen hinwegzusehen und einzig allein die Person selbst im Blick zu haben, um in Frieden zu leben.
Obwohl wir seine Geschichte und die des Krieges kennen, wissen wir kaum etwas über Franz Stock und über die wirkliche Bedeutung des Krieges für die Menschen damals, denn wir Nachkriegskinder sind mit dem Frieden aufgewachsen.
Aus diesem Grund sind am Montag, den 27. April, drei Schüler – Lena Schlinkmann (professionelle Kamerafrau), Nicolas Stute (geübter Interviewer) und ich (Schülersprecherin des FSG) – in Begleitung von der Lehrerin Frau Sölken nach Bochum gefahren. In der Heimkehr-Dankeskirche findet im Zeitraum vom 26. April bis zum 10. Mai die Kunstausstellung „Franz Stock – Frieden als Auftrag“ statt, bei welcher auch Kunstwerke unserer Schülerinnen und Schüler ausgestellt werden.
Anlässlich dieser Ausstellung war es für die Gruppe vom FSG möglich, ein Gespräch mit der Zeitzeugin Helga Walbaum zu führen. Frau Walbaum erzählte von ihrer Geschichte, wie sie Franz Stock kennenlernte und wie er ihr während dieser schweren Zeit geholfen hat. Interessant und sehr authentisch konnte die Französin alle mit ihren Worten fesseln.
Zum Schluss des Zeitzeugengesprächs gab sie den Schülern den Rat, stets das Richtige zu tun und mit gesundem Menschenverstand zu handeln – eben genau so, wie es Franz Stock getan hat.
Wir danken für das tolle und wirklich sehr bewegende Gespräch!
Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass die Ausstellung in der Bochumer Kirche noch bis zum 10. Mai geöffnet ist und wirklich sehr sehenswert ist. In Kürze folgt zudem ein Video auf dem Youtube-Kanal unserer Schule, welches Eindrücke von dem Gespräch mit Helga Walbaum liefert.”