Franz-Stock-Piraten auf Müll-Mission

Am 08.07.2019 haben der Differenzierungskurs Biologie/Chemie/Erdkunde der Klasse 8 und der Leistungskurs Biologie der Q1 des FSGs unter der Leitung von Frau Heunemann eine Untersuchung der Ruhr in der Nähe des R-Cafés durchgeführt. Das Ziel dieses Projektes „Plastikpiraten“ (eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung) war es, das Vorkommen von (Mikro-)Plastik im bzw. in der Nähe des Flusses zu untersuchen und zu dokumentieren.
Für die Untersuchung wurde der Differenzierungskurs in vier verschiedene Gruppen eingeteilt, die jeweils durch einen LK-Schüler angeleitet bzw. begleitet wurden.
Gruppe A untersuchte das Flussufer auf Müll. Dazu teilten sie an drei verschiedenen Stellen, die jeweils 20 Meter voneinander entfernt liegen mussten, sogenannte Transekte (Untersuch-ungsräume) ein. Entlang einer Linie zog die Gruppe jeweils drei Kreise (Transekte) mit einem Radius von 1,5 Metern; einen am Flussrand, einen an der Flussböschung und einen an der Flusskrone. In allen neun Kreisen wurde anschließend nach Müll gesucht, welcher abschließend eingesammelt, sortiert und zum Schluss dokumentiert wurde. Die Gruppe A wurde vor zwei Probleme gestellt. Zum einen gestaltete sich die Einteilung der Kreise als Heraus-forderung, da das Ufer überwiegend von Steinen bedeckt war. Dies erzeugte zum anderen einen vermehrten Zeitaufwand, da die Gruppe nur aus 2 Schülern bestand. Jedoch unterstützen die anderen Gruppen sie tatkräftig, als sie ihre eigenen Aufgaben abgeschlossen hatten. Ein großes Lob dafür!
Gruppe B hatte den Auftrag, am Flussufer einen Bereich im Abstand von 20 Metern vom Fluss zu untersuchen und jeglichen Müll einzusammeln. Auf einer Strecke von 180 Metern machten sich 4 Schülerinnen und Schüler ans Werk und förderten 229 Müllteile zu Tage. Darunter die verschiedensten Abfallprodukte von Plastiktüten über Plastikverpackungen bis hin zu Kleidungsstücken und Metallgegenständen. Knapp 31% des gefundenen Mülls bestand aus Plastik.
Die dritte Gruppe C sollte verschiedene Aspekte untersuchen: die Fließgeschwindigkeit der Flusses, das im Fluss enthaltene Mikroplastik, sowie Müllteile, die über einen Zeitraum von 30 Minuten im Fluss zu beobachten waren. Um das Mikroplastik aus dem Fluss zu filtern, ließen die Gruppenmitglieder ein Mikroplastiknetz für 60 Minuten von einer Brücke in den Fluss . Die restlichen SuS maßen mithilfe eines Stockes die Fließgeschwindigkeit des Wassers an dieser Stelle. Dazu wurde am Flussufer ein 20 Meter langes Seil gespannt und die Zeit gemessen, die der Stock im Wasser für diese Strecke gebraucht hat. Im Gegensatz zu den anderen Gruppen wurde an dieser Station nur wenig Müll gesichtet. Lediglich 2 Mikroplastikteilchen konnten dem Netz entnommen werden und kein einziges Müllstück konnte im Fluss beobachtet werden.
Die letzte Gruppe D war das Reporterteam, das die anderen Gruppen für diesen Bericht interviewte und mögliche Müllquellen (wie beispielsweise das R-Café und Flussbesucher) aufgedeckte. Ihre Aufgabe war es, das Projekt mit Fotos und Videos zu dokumentieren und diesen Bericht zu formulieren.
Nun werden die Daten zur Kieler Forschungswerkstatt geschickt, um sie mit den anderen Ergebnissen aus ganz Deutschland weiter auszuwerten. Diese bereits vorhandenen Werte stammen von anderen Schulen in ganz Deutschland, die ebenfalls Flüsse in ihrer Umgebung im Rahmen des Projektes „Plastikpiraten“ untersuchten. Gemeinsam sollen alle Daten eine Studie unterstützen, die die Müllbelastung der deutschen Flüsse untersucht, insbesondere die Belastung durch (Mikro-)Plastik.
Insgesamt kann der Tag als voller Erfolg bezeichnet werden. Trotz des teilweise durchwachsenen Wetters zeigten die Schülerinnen und Schüler eine große Motivation sich voll und ganz dem Projekt zu widmen. Ein besonderer Dank geht v.a. an die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Biologie, die das Projekt tatkräftig unterstützt und betreut haben; ebenso an Leonie Daems, die diesen Bericht mit Frau Heunemann zusammen verfasste!

Wer Interesse an der Studie oder den Ergebnissen der Franz-Stock-Piraten bekommen hat, kann auf der Internetseite https://bmbf-plastik.de/de/plastikpiraten Näheres erfahren.